(Quelle: ansichtskarten-center.de)
1.) Einige Verse zur Entstehung
Der Uracher Brezelbäck
Es war einmal ein Brezelbäck
dem sprach der Graf das Leben weg
doch weil er guten Leumunds war
bot ihm der Graf ein' Rettung dar:
Back ein Brot lieber Freund
durch das die Sonne dreimal scheint
dann wirst du diesmal nicht gehängt
das Leben sei Dir frei geschenkt"
Der schlaue Bäck bedachte sehr
drei Tage braucht' er und nicht mehr
dann brachte er mit sichrem Schritt
dem Grafen eine Brezel mit.
Er hielt sie ihm vors Auge hin
die Sonne dreimal dadurch schien
der Graf, er lächelte darauf
und aß die ganze Brezel auf.
Drum kauf' dir Brezeln liebes Kind
weil die so sehr historisch sind !
2.) Einige Worte zur Etymologie
"Wort und Sache sind hauptsächlich mit dem oberdeutschen Raum verbunden, und alle Dialektvarianten sind bereits im Mittelalter belegt; sie gehen allesamt letzten Endes auf Ableitungen von lat[einisch] brachium ‚Arm‘ zurück (spätlat[einisch] auch brāc[c]hium [...]): eines der vielen lat[einischen] Lehnwörter der aufblühenden karolingischen Klosterkultur. Hier handelt es sich um die Bezeichnung für ein urspr[üngliches] ‚Devotionsgebäck‘, darum noch heute in katholischen Gegenden Oberdeutschlands besonders heimisch [...]). Das Benennungsmotiv sind die verkreuzten Enden, die mit ineinander geschlungenen Armen verglichen wurden." (Quellen: u.a. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache)
3.) Einige Brezelvokabeln - Zur Erweiterung des Wortschatzes
Breznsoizer (Brezensalzer) - eine Person, die untergeordnete Tätigkeiten ausübt. (Der Begriff stammt vermutlich aus der Umgangssprache der Bäcker, die das Salzen der Brezeln gerne den Lehrlingen überließen.)
Sich/etwas zerbrezeln - stürzen, verunfallen, zerstört werden
Jemandem eine Brezn geben - jemanden verbal oder körperlich attackieren
sich aufbrezeln - gut anziehen, schminken, sich herausputzen
eine Brezel haben / A Brezg em Gsicht - betrunken / angeheitert sein.
4.) Völlig unnützes Wissen
Das Bremer Zentrum für Literaturdokumentation in der Germanistik des Fachbereichs Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Bremen nennt sich abgekürzt BreZeL.
5.) Einige Brezelbräuche
In vielen Gegenden ist es jahrhundertealter Brauch, am ersten Tag des neuen Jahres eine (süße) Brezel als Glücks- und Liebesbringer zu verschenken und zu verzehren.
In der Nacht zum 1. Mai malten in früheren Zeiten verliebte Jungs eine Brezel bei der heimlich Angebeteten auf das Scheunentor oder die Haustür. Ebenso wie sie eine Liebesbezeugung sein konnte, bedeutete sie – auf dem Kopf stehend – eine Schande für das Mädchen.
6.) Die Frage, die uns alle bewegt: Welcher Brezeltyp bist du?
Zum Test:
http://www.brezel-baecker.de/brezelgeschichte#kapitel15
(Quellen: brezel-baecker.de, Wikipedia)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen