Donnerstag, 13. Mai 2010

Tausche Notebook gegen Skriptorium

Ein Notizbuch mit Tasten dran sei die Zukunft der Schriftlichkeit haben sie gesagt.
Besser als unleserliches Handgeschreibsel und farbbandabhängiges Schreibmaschinengetippe erläutern sie anschließend mit vertrauenserweckendem Lächeln.
Nicht nur viel besser sondern auch noch einfacher als sämtliche Vorgänger fügen sie beschwörend hinzu und weisen mit einstudierter Handgeste auf eine Reihe cyberpunkigster Geräte (mit Tasten dran...natürlich).

Kunde werden soll man.
Konsumschrott zur Kulturtechnik erheben soll man.
Kultiviert kapituliert man schließlich und wird ein Rädchen (oder besser Chip) im Getriebe (oder besser Laufwerk) dieses technisierten Molochs.

Doch bald stellt man fest, dass nichts einfacher wird.
Komplexestes Chaos kreieren kostenintensive Computer konstant.

Füllfederhalter- und Schreibmaschinennutzer mußten sich über Kompatibilitätsschwierigkeiten keine Sorgen machen. Und Datenverlust drohte nur, wenn Bibliotheken brannten (was verhältnismäßig selten vorkommt).

Ach, wär ich doch die Äbtissin eines Alpenklosters mit eigenem Skriptorium.
Dann wär alles viel einfacher...Hach, wär das schön entspannt.

gez. H.O.

Montag, 10. Mai 2010

Desinteressierte Dame denkt Dublin




Spreadshirt

Chocolate Schiri-Sehtest T-Shirts

Man bescheinigte mir ein völliges Desinteresse an dem Sport mit den 22Männern, dem Trillerpfeifentyp und dem Ball.
Bisher dachte ich, dass ich vielleicht doch noch begeistert werden kann.
Dann las ich dieses Shirt...oder besser ich las es nicht.

Da steht doch "Dublin"...also das meinen die Trillerpfeifenhasser nicht...aber es steht da.

Dieses Hobby scheint für mich also nicht vorgesehen zu sein.

Na toll, das Fernweh hat mich wieder. Irish Folk, Pub, Clover...und hach, die Bibliothek der Uni Dublin
...und das nur wegen eines Lesefehlers.

gez. H.O.

Freitag, 7. Mai 2010

Post ist da! - Lest ihr Ratten!

Holde Leserschaft,

Frühling ist´s...was einige zum jahreszeitbedingten Putzen motiviert.
Bei mir ist das anders (...wie unerwartet). Mich motiviert´s manchmal zum jahreszeitbedingten Schreiben. Frühlingspost schallts über mit blühenden Obstbäumen bestandene Wiesen.

Das Briefeschreiben ist eine der schönsten aussterbenden Kulturtechniken, die die Menschheit zu vergessen geneigt ist. Schlimm ists.
Nun könnte ich ausuferndst über die Briefkultur vergangener Jahrhunderte plaudern, doch das würde mich vom Briefeschreiben abhalten und wird daher ausnahmsweise unterlassen.

Sie unterbrach das posten um sich der Post zuzuwenden.

gez. H.O.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Schlimperdibix....Vorsicht Gold! - Berufswunsch: Räuberhauptfrau



Ach, da melden sich die Wurzeln. In Form von Kindheitserinnerungen begleitet vom Rauschesound des schwarzen Waldes, der meiner Ahnen Heimat war.
Ich bin als schon genetisch prädestiniert für den Beruf des Räubers.
Der Wald liegt mir im Blut. Höhlen find ich gut und verfallene Burgen noch besser (da meldet sich wieder der Hang ins Pittoreske). Ach ja, meine Urahnen haben die Römer vernichtet. Ich bin zum Bandenbilden geboren.
Die nötige Fachliteratur kenne ich fast auswendig (s.u.).
Singgrölen und Hüpftanzen kann ich. Hieb und Stichfest und waffentauglich werde ich evtl. bald sein.
Nur die Moral ist noch im Weg. Aber für so ein echtes Räuberleben müssen Opfer gebracht werden.
Wie sie sehen bin ich beinahe schon überqualifiziert. Darum möchte ich mich auf diesem doch eher ungewöhnlichen Wege, um einen Posten als Räuberhauptfrau bewerben.


Dienstag, 4. Mai 2010

In kafkaesken Nächten schläft geistvoller Witz



Phantasai, lieb Phantasai (Samsas Traum)

Phantasai, lieb´ Phantasai,
Entbinde mich des Denkens !
So träufle meine Seel´ mir frei
Von Kopf, von Sinn und Weltverstand.
Zerspringen soll der Gläser Rand,
Ihr Klang den Trümmern Leben schenken.
Phantasai, kristallerbaut:
Ich will, daß es mir graut !

[...]

Eine neue Nacht wartet auf uns !
Sie zerrt mich in die Anderswelt,
Fernab von meinen Sorgen !
Wir fahren heut´ zum Himmel auf !
Der Alptraum läßt uns glücklich sein,
Für uns gibt es kein Morgen mehr !


...tja, melancholischer Eskapismus verziert mit morbidem Kathedralentum und pittoresken Schädelskulpturen.
Das ist ganz schön gotisch (die Lebenseinstellung, nicht die Epoche...und ja, ich weiß, dass man das anders schreibt).
Mir gefällt das musikalische Machwerk dieser kafkaesken Bande, obwohl mein Lebensstil kein schwarz-weiß-roter ist. Ich bin halt nie Schneewiitchen gewesen. Auch nicht Schneeweißchen oder Rosenrot. Trotzdem gefällts und wird daher rumgezeigt.

gez. H.O.