Montag, 27. Juni 2011

Zu Gast bei der musikalischen Tante


Es ist noch gar nicht so lange her da fragte mich ein Freund, ob ich nicht einen Beitrag für seinen Blog verfassen möchte. Hab ich gemacht. Kann man jetzt lesen...

...und zwar hier:
http://www.tantepop.de/2011/06/gastbeitrag-die-kunst-der-wiederholung.html

Wer dem Link (oder auch nicht, Linkfunktion streikt mal wieder...back to copy and paste) folgt findet, neben meinem eher pseudointellektuellen Beitrag, viele wunderbare Einblicke und Ausblicke in die Welt der Populärmusik. Es gibt dort regelmäßig Neues (von der entdeckenswerten Sorte) zu entdecken. Also geht geht doch einfach mal die Tante besuchen.

ALL WORK AND NO PLAY MAKES JACK A DULL BOY



The Shining...ein echter Klassiker unter den Literaturverfilmungen (, wenn man Asta Nielsens Hamlet ausklammert).

Aus psychologischer Sicht geht es ja um dieses Phänomen:

"Cabin fever is an idiomatic term for a claustrophobic reaction that takes place when a person or group is isolated and/or shut in a small space, with nothing to do, for an extended period (as in a simple country vacation cottage during a long rain or snow). Symptoms include restlessness, irritability, irrational frustration with everyday objects, forgetfulness, laughter, excessive sleeping, distrust of anyone they are with, and an urge to go outside even in the rain, snow or dark."

Man beachte darüber hinaus das wunderbare Spiel mit dem Seitenlayout/Satz.
Der beweist aufs anschaulichste, dass ein Text aufgrund des Satzes völlig unterschiedliche Wirkungen entfalten kann. Einfach genial.

Also einfach mal ganz schauen.

Donnerstag, 23. Juni 2011

8in8 - The Problem with Saints



Meine nahezu grenzenlose Begeisterung für die Leistungen eines gewissen Neil Gaiman sind hier ja bereits bekannt. Gut, dass der nicht nur Bücher schreibt. Er macht jetzt auch Musik. Schauspielern und modeln tut er meines wissens nach aber noch nicht. Schade eigentlich. Gegen ein Modelabel hätte ich auch nichts.

Zurück zur Musik.
8in8 nennt sich das musikalische Projekt. Mitglieder sind Ben Folds, Neil Gaiman, Damian Kulash und Amanda Palmer.

Das Album (kostenlos) und mehr Infos gibts hier:
http://music.amandapalmer.net/album/nighty-night

Dank auch an Mikael Jaeger Jensen(Idea and Joan of Arc),Gary Noble (Silly sausage 1)und Magnus Arrevad (Silly sausagee 2). Die haben nämlich nach dem Aufruf Musikvideos zu drehen dieses bezaubernde Stück Kleinkunst abgeliefert.

Neil Gaiman ist übrigens der Mann, der auf einer bekannten internationalen Socialnetwork Seite seine Fans fragte ob er seinen Bart behalten oder entfernen sollte. Als ich diesen Post das erste Mal wahrnahm hatte er bereits über 500 Reaktionen...irgendwie beunruhigend.

Sonntag, 19. Juni 2011

Jane Austen - Persuasion



Wer schon einmal aus einem Buch, das zufällig zur Hand war, vorlas um das drohende Einschlafen zu verhindern wird verstehen, dass die gelesenen Worte einen stärkeren in gewisser Weise sogar andersartigen Eindruck hinterlassen.

Weil das so war, wird nun trotz noch unbeendeter Lektüre zitiert werden.

"In fact, as I have long been convinced, though every profession is necessary and honourable in its turn, it is only the lot of those who are not obliged to follow any, who can live in a regular way, in the country, choosing their own hours, following their own pursuits, and living on their own property, without the torment of trying for more; it is only their lot, I say, to hold the blessings of health and a good appearance to the utmost: I know no other set of men but what lose something of their personableness when they cease to be quite young."

"He was, at that time, a remarkably fine young man, with a great deal of intelligence, spirit, and brilliancy; and Anne an extremely pretty girl, with gentleness, modesty, taste, and feeling. Half the sum of attraction, on either side, might have been enough, for he had nothing to do, and she had hardly anybody to love."

Da soll nochmal jemand behaupten, dass das oller Liebesschnulz sei. Das is feingeschliffenste ironische Zeitkritik. Darüber ließe sich nun streiten...

Samstag, 4. Juni 2011

Joe Hill - Heart-Shaped Box



Die frühe Neuzeit des Horrorromans, die ich nun nahezu willkürlich in den 70er Jahren ansiedeln möchte, zeichnet sich durch ein besonders abstoßendes Merkmal aus. Die idealisierte Familie. Glücklich ist diese Familie. Liebenswert bodenständig. Aufs engste verbunden mit den Grundwerten ihrer Zeit agiert sie als ganzes wie das lebendig gewordene Klischee des amerikanischen Vorstadthäuschentraums. Es scheint immer eine Veranda zu geben auf der in kinderfreien Abendstunden Bier getrunken wird und tagsüber schenkt dort dauernd jemand selbst gemachte Limonade nach. Sie sind perfekt und leben das perfekte Leben.
Bis ES auftaucht und alles zerstört. Die Idee dahinter ist wohl, dass der Leser sich mit dieser idealen Version seiner selbst identifiziert und somit im Verlauf des Grauens stärker mitleidet. Bei mir hat das nie funktioniert. Ich konnte die Leute schon nach den ersten fünf Seiten nicht leiden. Aufkeimende Schadenfreude war die Folge.

War das bei der Lektüre von Heart Shaped Box anders?
Schauen wir uns die Ausgangssituation an:

Die ideale Familie:
Der gealterte Heavy Metal Star Jude, seine Gothgirl-Freundin mit Strippervergangenheit und zwei deutsche Schäferhunde.

Das Haus:
Eine Ranch angefüllt mit einer makaberen Sammlung.

Der Wendepunkt:
Eine Onlineauktion.

Das ersteigerte Objekt:
Ein Poltergeist.

Die Folgen:
Ein neuer Mitbewohner.
Ein starker Temperaturabfall im Haus.
Eine Vielzahl unterschiedlichster Verletzungen mit einem gefühlten Blutverlust von 10Litern.
Ein Roadtrip in die Vergangenheit der Protagonisten.

Ein Buch, wie ein intelligenter Slasherfilm. Eigentlich mehr Film als Buch. Angefüllt mir beunruhigenden Bildern. Voller Angst, Gewalt und psychischer Untiefen. Aber deshalb noch lange nicht plump oder primitiv.
Denn es geht zugleich um Liebe, um festhalten und loslassen müssen.
Wirklich Lesenswert (für all jene die Blut sehen können).

Zum Probelesen:
http://www.nekonata.com/fce/0061147931.htm