Donnerstag, 29. April 2010

Katz & Goldt - "Was für Freunde?"

Katz & Goldt - "Was für Freunde?"

Das nenn ich mal Humor für Fortgeschrittene.
Fortschrittlich ists, dass die netten Herren, deren Hirnen dieses Machwerk entsprang, gleich einen funktionierenden Link mitliefern.
Ich fühl mich gut unterhalten.
Und sozial wie ich bin teile ich mein Vergnügen, damit es sich sprichwörtlich mehre.

gez. H.O.

Dienstag, 27. April 2010

Ganz schön schrecklich wie schrecklich schön das Leben ist



Strophe 2:
Well Your faith was strong but you needed proof
You saw her bathing on the roof
Her beauty and the moonlight overthrew you
she tied you to her kitchen chair
And she broke your throne and she cut your hair
And from your lips she drew the Hallelujah

...klingt nach ner guten Kurzgeschichte.

Ja, Watchmen.
Über diese graphic novel hab ich an diesem Wochenende mehrere gute Gespräche mit mehreren guten Gesprächspartnern geführt. Lesenswert und bildungsreich ist Watchmen sage ich und hoffe, dass einige Leser meinem Urteil trauen.

gez.: H.O. (Königin von Groß Prokrastinatio)

Montag, 26. April 2010

Der Weltraum war angefüllt mit Stimmen

Nun ist die (oder der) Andycon vorbei. Traurige Tatsache ist das.

Aber in Zukunft kann ich sagen "Ich war dabei" und dabei bedeutsam nickend auf meinen Crewbadge weisen, wie der Veteran irgendeines intergalaktischen Krieges.
Es gäbe so viel zu erzählen, doch mir ist noch nicht ganz klar was davon die lesenden Massen interessieren könnte.

Namedropping sollte ich wohl betreiben. Das mag die Mehrheit.
Werbung könnte ich machen. Das mögen die Beworbenen.
Anekdoten absondern könnte ich ebenfalls. Das mag ich.

Ich war das gesamte Wochenende (etwas halbherzig) darum bemüt Dmitry Glukhovsky zu treffen.
Am Freitag verpasste ich ihn. Denn als ich meinen ersten Orangensaft gereicht bekam, war er bereits auf den Rücksitz eines Taxis gesunken und rauschte durch hell erleuchtete Berliner Nächte.
Am Samstag las er und ich arbeitete. So konnte ich ihm nicht lauschen.
Seine Signierstunde verpasste ich, weil ich junge Frauen überredete Boris Koch anzustarren (wofür ich mich bei ihm noch entschuldigen sollte...also eigtl. war es nur eine Frau, aber die Vorstellung ist mit mehreren Frauen farbenfroher, obwohl die Frau dem gotischen Lebensstil angehörte...also nix mit farbenfroh).
Am Sonntag sprach Dmitry Glukhovsky über russische Gegenwartsphantastik, was gewiss hörenswert gewesen wäre, doch ich lauschte lieber Jakob Schmidts hörenswerten Ausführungen zu H. P. Lovecraft und Degenerationstheorie. Den Vortrag würde ich hier gerne kurz zusammenfassen, weil ich viel gelernt habe beim Zuhören, aber ich bin mir unsicher auf wie viel Gegenliebe dieser Wunsch stoßen wird (also warte ich auf die Kommentare).
Aber am Sonntag traf ich Dmitry Glukhovsky dann und bat ihn seine Unterschrift in den Büchern von Freunden zu platzieren (, die diese mir zu diesem Zwecke übergeben hatten).
Freundlich war er und sah erschreckend jung aus. Ich kannte ja nur das grimmig beanzugte Promofoto und es fiel mir schwer den charismatischen jungaussehenden Russen im Kaputzenpulli mit dem Foto in Beziehung zu setzen, also gab ich diese Bemühungen bald auf.
Schlimm ist, dass ich als "cheeky intern" vorgestellt wurde.
Noch schlimmer ist, dass ich mich dann auch so benahm. Naja, nett wars trotzdem.
Jetzt habe ich drei Names gedroppt und zwei Anekdoten erzählt...fehlt noch die Werbung:

Gute Gespräche aller Art wurden mit dem Team vom Shayol Verlag geführt.
Kauft ihre Bücher!

http://www.shayol.biz/epages/61530001.sf

Das Otherland hatte seinen Büchertisch voller freundlicher Fachverkäufer mitgebracht.
Reist in die Bergmannstraße!
...da könnt ihr dann Golkonda-Bücher, Shayol-Bücher und noch viele andere Bücher (mein Tipp: Frank Böhmert: Ein Abend beim Chinesen - der Grund für den Tipp: Wer im Team mit ironischem Lächeln aus dem Stehgreif einen vermarktbaren Urban-Fantasy-Serien-Plot erdenken kann, schreibt gewiss famose Kurzgeschichten) anstaunen, befingern und kaufen.

http://www.otherland-berlin.de/contenido/cms/front_content.php

Nachts ist das Planetarium blau. Schaut es euch an!

...wem das zu viel Werbung ist, der soll sich beschweren. Damit bin ich hier auf der sicheren Seite, denn meine Leser sind eher schweigsame Rezipienten. Manchmal ist das sogar praktisch.

gez. H.O. (...was offensichtlichst sein sollte)

Freitag, 23. April 2010

Bitte bleiben Sie dran...es folgt ein kurzer Werbeblog.

Falls Sie es noch nicht wußten:
Es gibt da einen ganz phantastischen jungen Verlag,
den ich Ihnen auf diesem Wege ans Herz (und Hirn) legen möchte.

http://www.golkonda-verlag.de/

Bald wird es den ersten Newsletter geben.
Wer den anfordert (und das sollte jeder halbwegs belesene Mensch tun) kann ganz viel lernen, lachen und (verdammt, mir fällt kein passendes Wort mit L mehr ein)...lustwandeln (also im übertragenen Sinne...durch die gar lehrreichen und bewußtseinserweiternden Seiten dieses literarischen Gartens).

Falls Sie es noch nicht gehört haben sollten:
Diesen Samstag um 13.00Uhr fängt die Zukunft an.
Aber nur in Berlin, denn wir waren immer schon etwas schneller als der Rest der Welt.
Andycon - SF Convention im Zeiss Großplanetarium.
Wie könnte man sein Wochenende sinnvoller verbringen? Ich weiß es nicht.

http://www.andycon.de/index.php?page_id=0

Hingehen und gut finden...das könnte als Befehl aufgefasst werden...
und das fänd ich ok.

gez. H.O. (jetzt wirds albern...Häschen1 würde so Zeug niemals posten. Häschen1 ist strebsam, während Häschen2 ihren Nerdkram promoted)

P.S: Die Verlinkungsfunktion meines Blogs verachtet mich und verweigert daher die Kooperation. Sorry!

Donnerstag, 22. April 2010

Mit angespitzter Feder bewaffnete Rächerin der verachteten Literaten könnte ich sein.

Es ist noch keine zwei Tage her, da schrieb ich an dieser Stelle etwas im Sinne von
"Wenn ich rausfind, dass so Typen die ich doof find was doof finden was ich gut find dann find ichs gleich noch viel guterer (oder besser) als vorher"...das hab ich geschreibt nur auf schlaudeutsch.

Nun folgt diesem nicht unbezaubernden Ansatz eine kleine feine Erweiterung.
Nämlich eine überschaubare (und daher unvollständige) Liste lesenswerter Autoren...jeweils mit der eher unschmeichelhaften Meinung eines anderen Schreiberlings.

1.) Jane Austen
...schreibt feinsinnig weiblich über das Leben in und um englische Herrenhäuser.
Alles ist da dramatisch. Und dauernd muss/will irgendwer irgendwen heiraten. Es gibt Bälle und Kutschfahrten...und es wird ganz viel geredet und wenig getan.
Ich mags gern.

Mark Twain sieht das anders:
"I haven't any right to criticize books, and I don't do it except when I hate them. I often want to criticize Jane Austen, but her books madden me so that I can't conceal my frenzy from the reader; and therefore I have to stop every time I begin. Every time I read 'Pride and Prejudice,' I want to dig her up and hit her over the skull with her own shin-bone."

2.) William Shakespeare
...ist ein unumstrittenes Genie des unanständigen Humors und des doppeldeutigen Wortspiels. Was im Vergnügungsviertel Londons zu seiner Zeit Erfolg hatte, kann gar nicht schlecht sein. Ist es auch nicht. Lustig ists. Tiefsinnig ists ebenfalls. Und es enthält ganz unglaublich viele Wahrheiten über das menschliche Verhalten in Extremsituationen (also Liebe und Krieg).

George Bernard Shaw sieht das anders:
"With the exception of Homer, there is no eminent writer, not even Sir Walter Scott, whom I can despise so entirely as I despise Shakespeare when I measure my mind against his. The intensity of my impatience with him occasionally reaches such a pitch, that it would positively be a relief to me to dig him up and throw stones at him, knowing as I do how incapable he and his worshippers are of understanding any less obvious form of indignity."

3.) Edgar Allan Poe
...oh, Edgar. Ein fantastischer Kurzgeschichtenschreiberling. Ein beunruhigend guter Lyriker. Ein melancholischer Mann mit dem man gerne Kaffee trinken gehen würde, weil er bestimmt Interessantes zu sagen hätte.

Henry James sieht das anders:
An enthusiasm for Poe is the mark of a decidedly primitive stage of reflection.

Drei Beispiele reichen...und zum Abschluss gibts Fiesheiten über Goethe aus der Feder von Samuel Butler.

Goethe...talentierter Mann, aber unerträglich arrogant. Mit dem würd ich keinen Kaffee trinken gehn. Niemals nicht.

"I have been reading a translation of Goethe's 'Wilhelm Meister.' Is it good? To me it seems perhaps the very worst book I ever read. No Englishman could have written such a book. I cannot remember a single good page or idea....Is it all a practical joke? If it really is Goethe's 'Wilhelm Meister' that I have been reading, I am glad I have never taken the trouble to learn German."

Also die Idee für diesen Eintrag stammt von hier:

http://notesfromthegeekshow.blogspot.com/

...lesenswert. Deutlich lesenswerter als mein Zeug(, aber wehe ihr wandert jetzt ab. das wär voll unok.)

gez.: H.O.

Schau mir in die Augen und du wirst Mittelerde sehen.



...gestern habe ich zum Zwecke abendlicher Entspannung das Ende einer Huckleberry Finn Verfilmung geschaut. Der junge Hauptdarsteller kam mir vertraut vor. Besonders seine großen wehleidigen Augen erinnerten mich an....Altbekanntes.

Ja, Elijah Wood sah immer schon irgendwie anders aus.
Frodo auf dem Mississippi halt.
Guter Film...Guter Schauspieler...Gute Entspannung.

Dienstag, 20. April 2010

Dem Ernst Theodor Amadeus sei ein nie verstummendes Loblied gesungen.

Das mir dieser Phantast einer der Liebsten ist sollte bekannt sein.
Falls nicht habe ich es gerade bekannt gemacht.
Grandios ist sein (von mir leider nur zum Teil gelesenes) Werk.

Goethe fand ihn doof... und ich find Goethe irgendwie doof...
darum is mir der Gespenster-Hoffmann gleich noch sympathischer.

„Dieser Hoffmann ist mir widerwärtig
mit all seinem Geist und Witz von Anfang bis zu Ende“. (Wilhelm Grimm)

...wer so viel Verachtung anzieht, der verdient unser aller Aufmerksamkeit.

...noch ein einprägsames biographisches Element (nachträglich hinzugefügt):

In Bamberg verliebte sich der Vierunddreißigjährige in die dreizehnjährige Gesangsschülerin Julia Mark.

"Noch während seines Umgangs mit ihr begann er, das erotische Begehren zu verdrängen, begann er, Julia zu einem ästhetischen Idol zu verflüchtigen, demgegenüber lediglich eine geistige, in der Kunst manifest werdende Liebe angemessen sei, wohingegen körperlicher Besitz seinen Bildzauber zerstören würde. Die "Liebe des Künstlers", zu der sich Hoffmann durchrang, vergleicht sich mit der höfischen Minne und dem Marienkult. Sie vermag auf die Gegenwart der Geliebten zu verzichten, weil sie die Geliebte nur als inneren Besitz erstrebt. Sie ist keiner Enttäuschung, keiner profanen Erfahrung zugänglich, weil sie sich ihr nicht aussetzt."
(Gerhard Schneider im Nachwort zu E. T. A. Hoffmann. Werke in einem Band. Die Bibliothek deutscher Klassiker, Band 24. Aufbau-Verlag, Berlin / Weimar 1979)

Und nun zum Werk, denn darum gehts ja hier eigentlich.
Den Sandmann kennen ja alle...darum ist mein überzeugendes Abschlusszitat aus dem goldnen Topf:

"Aber nun fühlte ich mich von jähem Schmerz durchbohrt und zerrissen.
»Ach, glücklicher Anselmus, der du die Bürde des alltäglichen Lebens abgeworfen, der du in der Liebe zu der holden Serpentina die Schwingen rüstig rührtest und nun lebst in Wonne und Freude auf deinem Rittergut in Atlantis! - Aber ich Armer! - bald - ja in wenigen Minuten bin ich selbst aus diesem schönen Saal, der noch lange kein Rittergut in Atlantis ist, versetzt in mein Dachstübchen, und die Armseligkeiten des bedürftigen Lebens befangen meinen Sinn, und mein Blick ist von tausend Unheil wie von dickem Nebel umhüllt, daß ich wohl niemals die Lilie schauen werde.« - Da klopfte mir der Archivarius Lindhorst leise auf die Achsel und sprach: »Still, still, Verehrter! Klagen Sie nicht so! - Waren Sie nicht soeben selbst in Atlantis, und haben Sie denn nicht auch dort wenigstens einen artigen Meierhof als poetisches Besitztum Ihres innern Sinns? - Ist denn überhaupt des Anselmus Seligkeit etwas anderes als das Leben in der Poesie, der sich der heilige Einklang aller Wesen als tiefstes Geheimnis der Natur offenbarer?«" (E.T.A.Hoffmann - Der goldne Topf (1814))

gez. H.O. (was offensichtlich ist....ein echt umnachtetes Nachtstück dieser Eintrag)

Samstag, 17. April 2010

Donnerstagsimpressionen - Links is gut.

Der nette junge Mann, der mit einem sportlichen Hechtsprung aus der Busanstehschlange ausschert, um einer gestürzten älteren Dame aufzuhelfen, liest natürlich die taz (und nicht etwa die BZ oder den Landser).

Wie schön, wenn sich positive Vorurteile bestätigen.
Da wird einem ganz warm.
Und man erkennt:
Die Welt ist irgendwie noch in Ordnung.

gez. H.O.

Mittwoch, 14. April 2010

Existenzbeweis

Nur falls Sie es noch nicht wußten: Dieser Blog existiert.

Der Beweis wurde vor wenigen Augenblicken erbracht.

"Wie das?" fragen Sie, die sie bisher dachten alles Gelesene sei das verworrene Produkt eines monatelangen Fiebertraums (übrigens eine gar nicht mal unlogische Erklärung).
Die Antwort ist simpel: google kennt unseren Namen...also den des Blogs.
Und weil google (meines aktuellen Wissensstandes nach) keine Fieberträume verlinkt, ist dies mein persönlicher Existenzbeweis.

Wenn der Blog existiert, dann existieren auch seine Autoren (außer diese sind fiktiv und all das was Sie gerade lesen stammt aus den blutig getippten Fingerspitzen eines halbblinden russischen Pantomimen, der im Keller des ukrainischen Nationalpuppentheaters haust). wenn die Autoren existieren existieren auch die Notebooks mit den blutbefleckten Tasten, die eines von vielen Fenstern in die weiten des Internets sind, und die Schreibtische auf denen sie stehen und die Wohnungen drum rum und die Mietshäuser drum rum und die Stadt drum rum und....die Welt drum rum und der Kosmos voller glitzernder Sterne.

Existenzbeweis erbracht. Das ist pseudophilosophische Prokrastination, Und ich schäme mich schon fast dafür das getippt zu haben. Aber auch nur fast.

gez. H.O.

Schrecken und Wunder des Studierendenlebens

Ich gebe zu ich hatte fast vergessen, wie es sich anfühlt in einem Seminar zu sitzen. Was darauf zurückzuführen ist, dass ich ja nur noch Arbeiten schreibe.

Nein, das hat nichts mit den faulen Studenten (oder Studierenden - um politisch korrekt zu bleiben...*würg*)zu tun, die nur schlafen und trinken und unkordiniert Sinnlosigkeiten vor sich hinbrabbelnd in abgeranzte braune Cordjacken gehüllt durch Innenstädte taumeln - in der einen Hand eine Pappbecher voller Kaffee in der anderen Hand ein unverständliches Stück Fachliteratur. Ach, Brillen tragen sie auch immer.

So kurzer Realitätscheck:
Ich schlafe und trinke gerne
(aber leider nicht immer genug...versteh das wer will).
Vor mich hinbrabbeln tu ich auch.
Aber ich hüpfe und pfeife eher als das ich taumele.
Cordjacken halte ich für eine modische Notwendigkeit.
Kaffee (oder andere Wachmacher) trag ich öfter bei mir.
Mmmh, also ein Buch ist etwas wenig...drei aufwärts ist realistischer.
Eine Brille hab ich, aber ich trag sie selten.

Daraus lässt sich herleiten ich bin StudentIn (noch korrekter...und genau so doof). Logik, die begeistert. Ich habe mich mit meiner eigenen Klischeesammlung argumentativ überlistet. Phantastisch!

Also ein Seminar hab ich aufgesucht. Eins von einem anderen Institut, das an dieser Stelle aufgrund des beschämenden Eindrucks, den die anwesenden Studentinnen (ja, nur Frauen) erzeugten verschwiegen werden soll. Lang nicht mehr so fremd geschämt. Super Dozent. Super Thema. Super dämliche lesefaule Zuhörerinnen. Ich bekomme körperliche Symptome des Unwohlseins, wenn ich nur dran denke. Na, da geh ich jetzt jedenfalls zur Ablenkung und Bewussstseinserweiterung hin.

Danach bin ich in der Mensa über eine geschlechtlich gemischte Gruppe von Komperatisten gestolpert.Das sind die die Alles mit Allem vergleichen können. Die haben die Studierendenehre (*würg*) wieder hergestellt. Die sind nämlich schon fast unanständig belesen und reden gerne und gewandt. Beruhigend ist das. Nach einem kurzen Streit über die Frage, ob es eine Phantastik im 20Jh. gäbe (natürlich gibts die) gings zum Kaffee trinken und weiterdiskutieren. Schön wars.

gez. H.O.

Dienstag, 13. April 2010

Vom nahezu grenzenlosen Leid des kundenfreundlichen Einzelhändlers



Ach ja, das erinnert mich an meine Zeit als Spielwarenfachverkäuferin, als mich ein junges Elternpaar fragte weshalb die Murmeln auf ihrer kürzlich in diesem Geschäft erstandenen Murmelbahn langsamer rollten als auf dem Vorführexemplar im Verkaufsraum. Ich erzählte etwas völlig aus der Luft gegriffenes über Reibung und Abnutzung, das mir nachträglich verhältnismäßig logisch vorkam, und endete mit der Aussage, dass kontinuierliche Nutzung und der damit verknüpfte Abrieb zu einer Erhöhung der Rollgeschwindigkeit führen müsste. Man war ich Stolz auf mich. Aber die Beiden wollten dann tatsächlich noch wissen wie lange das wohl dauern würde. Ich erläuterte das würde von der Nutzungshäufigkeit abhängen und zerstreute ihre letzten Sorgen indem ich ihnen versicherte, dass im Falle einer ausbleibende Rollgeschwindigkeitserhöhung ein Umtausch problemlos möglich sei. Sie kamen nicht wieder...also hatte ich wohl Recht. (gez. H.O.)

Donnerstag, 8. April 2010

Der Tanz durchs Labyrinth

...weil es grad so gut passt gibt es wieder einen inspirierenden Liedtext.
(v. H.O.)

Tanzwut - Das Labyrinth

Am Eingang steh'n wir - angekommen
Dieses soll Dein Anfang sein
Auserwählt und auserkoren
Hineingeborn lass ich Dich jetzt allein

Nun versuchst Du Deinen Weg zu erkennen
Zwischen zahllosen Rohren, Schächten und Gängen
Irrst Du umher, dann siehst Du das Licht
So sehr Du auch rennst, Du erreichst es nicht

Im Labyrinth der Sinne - In den Wirren Deiner Seele bist Du ganz allein
Im Labyrinth der Sinne - Nur wer beflügelt wird sich selbst des Rätsels Lösung sein

Nur wer das Ziel kennt, erahnt einen Weg
Und der es erfand, hält Dein Schicksal in der Hand
Doch sollte es sich selbst erfinden, ständig wachsen, vorwärts winden
Muß es unendlich sein und Du für Deine Ewigkeit allein

Irgendwer hat am Rad der Zeit gedreht
Und wie Du Dich auch hetzt, Du bist immer zu spät
Die Sinne geschärft und von Verzweiflung geplagt
Ein Verwirrspiel der Sinne, hast Dich selbst gejagt

Im Labyrinth der Sinne - In den Wirren Deiner Seele bist Du ganz allein
Im Labyrinth der Sinne - Nur wer beflugelt wird sich selbst des Rätsels Lösung sein

Dienstag, 6. April 2010

Oh, Universitas du grausame Göttin der Studentenschaft.

Schlimm ists, wenn einen die Pflichtvergessenheit der frisch vergangenen Feiertage zum übermüdeten Gefangenen hinter Unimauern macht.

Noch schlimmer ists, wenn man statt sich produktiv die Finger blutig zu tippen auf den Seifenblasenbildschirmschoner starrt und Kapitulation von Tocotronic hört.

Am Schlimmsten ists, dass das jetzt noch mindestens drei Monate so weiter geht.

Schmuckes Rumgendern für Ahnungslose

Zu meinem persönlichen Antivergnügen hat heute echt alles mit Sexualität zu tun. Man kann nichts mehr denken, sagen oder anziehen ohne bewusste oder unbewusste Botschaften auszusenden. Alles ist irgendwie codiert und will vom Rest der Welt decodiert werden.

Nein, nicht das grüne Shirt, das lässt Schlüsse über deine Bindungsfähigkeiten zu, denn im Papua Neuguinea tragen Frauen in der ersten mondklaren Nacht des Frühlings zu Bündeln gebundene grüne Federn um ja was eigentlich auszudrücken (bitte nicht nachrecherchieren...is alles murx)...

Schwierig wirds mit den Codes, wenn bei Sender oder Empfänger kulturell oder anderweitig bedingte Unklarheiten bezüglich der Bedeutung der gesendeten Botschaft vorliegen.

Der Klassiker im Bereich der missverständlichen Schmuckcodes ist der Herrenohrring, der Rückschlüsse auf die sexuelle Orientierung zulassen soll.
Links...rechts...schwul?...oder doch nicht. Verwirrung.
Problem: Manche Männer lassen sich Ohrlöcher stechen ohne über die gewählte Seite nachzudenken und dann wundern sie sich, wenn sie plötzlich Telefonnummern von jungen Männern zugesteckt bekommen (um es mal etwas übertrieben darzustellen).

Das Internet sagt:
"Ohrringe deuten sexuelle Attraktivität an, insbesondere Creolen ("Zigeunerohrringe"). Bei Männern sind kleine, links getragene Ohrringe ein Zeichen für Gewaltfreiheit gegenüber Frauen, rechts getragene ein Hinweis auf Homosexualität."

Also fangen wir mit den Basics an...Ringe, die anzeigen, dass jmd besetzt ist dürften allen bekannt sein.
Aber nein das ist nicht alles. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Warum reden, wenn man auch sexuell uneindeutigen Schmuck tragen kann.

Das Internet sagt:
"Bei Ringen beachte man besonders das BDSM-Symbol (selten) oder den "Ring der O" (häufiger). "Tops" (dominante Frauen und Männer) tragen ihn links und Bottoms (Submissive Frauen und Männer)rechts. Allerdings wird auch der "Ring der O" von Teenagern als Schmuckring getragen - und die Konvention "rechts-links" wird nicht überall eingehalten."

Alles uneindeutig und unklar. Wie sinnvoll ist das dann? Blödsinn ist das.
Worauf soll man denn noch achten, wenn man jmd. kennen lernt?

Also um das klar zu stellen:
Ich sende mit meinem Schmuck keine Botschaften. Nicht komplex codiert und auch sonst nicht. Ich rede mit Menschen, wenn ich etwas kommunizieren möchte.
Und wenn ich einen potentiellen Partner treffe, dann wird bei Heißgetränken kommuniziert und nicht bei Kaltgetränken mit uneindeutigen Schmuckstücken gewedelt.

Klar...ein blöder Äätz ist das mit den Schmuckcodes. So genug geärgert für heute.
Und das alles nur, weil ich gerade Lederarmbänder trage...

Samstag, 3. April 2010

Die Gestreiftes Hymne der Individualität



...bringt das Kinokind in mir zum Lächeln.

Ich bilde mir auf mein halbgebildetes Laiencineastentum einiges ein. Denn wer über Bildästhetik und Farbkonzepte fachsimpelt ist schon einen Schritt weiter, als jene Leute deren erste Äußerung nach dem Kinobesuch überproportional viele Begriffe aus der um krass und geil angesiedelten Wortgruppe beinhaltet. Aber Arroganz ist an dieser Stelle unangebracht, denn ein guter Film ist ein guter Film egal wie man das im Anschluss in Worte fassen möchte. Und wenn er vielen völlig unterschiedlichen Individuen einen schönen Abend beschert hat, an den sie noch lange zurückdenken, dann ist es ein wirklich guter Film.

Der erste Kinofilm ist immer besonders prägend. Und meinem ersten Kinofilm ist das Lied entnommen, das ich euch allen auf diesem Wege zu Ostern schenken möchte.
Euer inneres Kinokind freut sich bestimmt...

Freitag, 2. April 2010

Ewige Spuren - Das geht unter die Haut ...



Ich bin ein großer Freund ästhetischer und verstörender Körperkunst der tintigen Art.
Tatoos auf Fotos, an anderen Menschen und sogar im Glas im Medizinhistorischen Museum sind mir ein Augenschmaus. Nur der letzte Schritt fehlt noch:
Motiv aussuchen und Eigenverzierung einleiten...und ja ich hab da schon ein paar Ideen. Nur der nötige Mut fehlt.

Donnerstag, 1. April 2010

Tage an denen sich das Leben wie ein maßgeschneiderter Anzug anfühlt - Passt einfach phantastisch!



Ja, mein maßanzugartiges Leben steht mir gerade ganz gut und auch das Gefühl des Stoffes auf meiner Haut ist keineswegs zu verachten.
Ein Donnerstag ist ein schöner Tag um festzustellen, dass einem das eigene Leben passt...versteh das wer will.