Donnerstag, 22. April 2010

Mit angespitzter Feder bewaffnete Rächerin der verachteten Literaten könnte ich sein.

Es ist noch keine zwei Tage her, da schrieb ich an dieser Stelle etwas im Sinne von
"Wenn ich rausfind, dass so Typen die ich doof find was doof finden was ich gut find dann find ichs gleich noch viel guterer (oder besser) als vorher"...das hab ich geschreibt nur auf schlaudeutsch.

Nun folgt diesem nicht unbezaubernden Ansatz eine kleine feine Erweiterung.
Nämlich eine überschaubare (und daher unvollständige) Liste lesenswerter Autoren...jeweils mit der eher unschmeichelhaften Meinung eines anderen Schreiberlings.

1.) Jane Austen
...schreibt feinsinnig weiblich über das Leben in und um englische Herrenhäuser.
Alles ist da dramatisch. Und dauernd muss/will irgendwer irgendwen heiraten. Es gibt Bälle und Kutschfahrten...und es wird ganz viel geredet und wenig getan.
Ich mags gern.

Mark Twain sieht das anders:
"I haven't any right to criticize books, and I don't do it except when I hate them. I often want to criticize Jane Austen, but her books madden me so that I can't conceal my frenzy from the reader; and therefore I have to stop every time I begin. Every time I read 'Pride and Prejudice,' I want to dig her up and hit her over the skull with her own shin-bone."

2.) William Shakespeare
...ist ein unumstrittenes Genie des unanständigen Humors und des doppeldeutigen Wortspiels. Was im Vergnügungsviertel Londons zu seiner Zeit Erfolg hatte, kann gar nicht schlecht sein. Ist es auch nicht. Lustig ists. Tiefsinnig ists ebenfalls. Und es enthält ganz unglaublich viele Wahrheiten über das menschliche Verhalten in Extremsituationen (also Liebe und Krieg).

George Bernard Shaw sieht das anders:
"With the exception of Homer, there is no eminent writer, not even Sir Walter Scott, whom I can despise so entirely as I despise Shakespeare when I measure my mind against his. The intensity of my impatience with him occasionally reaches such a pitch, that it would positively be a relief to me to dig him up and throw stones at him, knowing as I do how incapable he and his worshippers are of understanding any less obvious form of indignity."

3.) Edgar Allan Poe
...oh, Edgar. Ein fantastischer Kurzgeschichtenschreiberling. Ein beunruhigend guter Lyriker. Ein melancholischer Mann mit dem man gerne Kaffee trinken gehen würde, weil er bestimmt Interessantes zu sagen hätte.

Henry James sieht das anders:
An enthusiasm for Poe is the mark of a decidedly primitive stage of reflection.

Drei Beispiele reichen...und zum Abschluss gibts Fiesheiten über Goethe aus der Feder von Samuel Butler.

Goethe...talentierter Mann, aber unerträglich arrogant. Mit dem würd ich keinen Kaffee trinken gehn. Niemals nicht.

"I have been reading a translation of Goethe's 'Wilhelm Meister.' Is it good? To me it seems perhaps the very worst book I ever read. No Englishman could have written such a book. I cannot remember a single good page or idea....Is it all a practical joke? If it really is Goethe's 'Wilhelm Meister' that I have been reading, I am glad I have never taken the trouble to learn German."

Also die Idee für diesen Eintrag stammt von hier:

http://notesfromthegeekshow.blogspot.com/

...lesenswert. Deutlich lesenswerter als mein Zeug(, aber wehe ihr wandert jetzt ab. das wär voll unok.)

gez.: H.O.

2 Kommentare:

  1. abwandern? bist du doof? ich liebe dich und ich liebe euer blog!!!!
    ich bin ein täglihcer, treuer leser (auch wenn ich nich immer kommentiere) aber ich bleib euch treu! und das schwöre ich bei meiner ehre als kackwiesel =)

    *bussi* ^^

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  2. Thanks, Darling.
    That´s true friendship...
    aber schau mal bei Hal Duncan vorbei, der schreibt grandios.

    Gez. H.O.

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