Freitag, 5. März 2010

Wenn das mit dem Master nicht klappt, werde ich Glückskekslektor oder warum die BVG-Stempelautomaten meine Gedanken lesen.

Zu Beginn meines Studiums (lang lang ists her) traf ich eine junge Dame, die mich mit ihrem Notfallplan vertraut machte. Dieser machte bleibenden Eindruck auf mich, was zur Folge hatte, dass auch ich mit den Jahren eine Reihe von Notfallplänen entwickelte.

Sie sagte "Wenn das mit der Studium nicht klappt, dann werde ich Straßenmusikerin."

Da es mir jedoch an dem nötigen musikalischen Talent mangelt, taugte dieser Ansatz nicht für mich. So entwickelte ich alternative Notfallpläne (u.a. "...dann werde ich Guru (lebe in einer Höhle, gebe tiefsinnige Ratschläge und lasse mich von den Hilfesuchenden durchfüttern)), die mit meinen Kompetenzen eher zu harmonieren schienen.
Und seitdem habe ich stets eine Antwort auf die mir überproportional häufig gestellten Fragen "Und was machst du, wenn du mit der Uni fertig bist?"/ "Was wird man damit?". Was mich sehr erfreut, weil ich diese Fragen und somit auch die Fragenden, aus denen sie hervorquollen verachte.

Seit gestern Abend existiert nun ein neuer Notfallplan, dem diesem Eintrag 50Prozent seines Titels verdankt. Zu später Stunde entstand das Bedürfnis nach Kauf, Konsum und Lektüre eines Glückskekses (wer mich kennt kennt das). Da ein 24 Stunden Asia Shop fern gute Gesellschaft jedoch nah war machten wir uns Gedanken über dieses in schriftlicher Form viel zu selten gepriesene Produkt. Es wurden Sprüche gedichtet und Vermutungen über die Autorschaft der kleinen weißen Zettel angestellt. Und nun weiß ich
"Wenn das mit dem Master nicht klappt, werde ich Glückskekslektor."

Hier ein kurzer Bericht über die Entstehung des Glückskekses:
http://abcnews.go.com/video/playerIndex?id=5597602

Und die digitale alternative zum realen Schiksalsgebäck:
http://www.dein-glueckskeks.de/glueckskeks.php

Auf dem Heimweg verstummte das Gespräch nicht etwa sondern tauchte in die untiefen des ganz alltäglichen Wahnsinns ab, was in einem Gespräch über BVG-Stempelautomaten gipfelte, dass ich hier kurz zusammenfassen möchte.
Diese säulenförmigen Maschinen zur Entwertung von Nahverkehrsfahrscheinen scheint seit den Jugendtage der Anwesenden weder Funktion, Design noch Akkustik weiterentwickelt zu haben, was in Zeiten rasenden Fortschritts durchaus verdächtig wirken sollte - aber nicht tut. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Inneren dieser unscheinbaren Apperaturen schon seit langen hochentwickelte Minicomputer ihren Dienst tun und das die Retrooptik und das beruhigende Klicken beim Umstellen der Zeitangabe nur beibehalten wurden, um die naive Bevölkerung über den wahren Sinn dieser Geräte hinwegzutäuschen, ist hoch.
Doch wozu dienen sie dann die BVG-Stempelautomaten?
Sie lesen möglicherweise unsere Gedanken!

Eine gute Nacht voller guter Gespräche.
Dank an alle Beteiligten.

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