Mittwoch, 31. März 2010

Bizarres Rumgeblogge im Namen des hasenartigen Schreckens...

Zur Feier des Tages und des neuen Blogheaderdesigns (wer ist nur die begabte Person, die das hervorgebracht hat?)gibt es einen Eintrag.

Es ist evtl. von Interesse, dass dieser Blog seinen Namen einem zweigeteilten Schimpfwortkühlschrankmagneten verdankt. Ich denke seitdem darüber nach, ob hier zwei verschreckte oder Schrecken verbreitende Häschen bloggen (ja, dies ist ein zwei Personen Blog). Diese Frage wird wohl die Zeit beantworten.
Und da ich ja hauptsächlich über das Grauen in Buch, Film, Bild und Alltag schreibe passt der Titel doch ganz gut.
Ach ja, die mädchenhaften Blogfarben, die den Eindruck erzeugen dies sei das mit einem goldenen Billigminischloß gesicherte Tagebuch einer (altklugen) Neunjährigen sind von meiner Seite als ironischer Kommentar auf ich weiß nicht genau was gedacht. Glaub ich jedenfalls (obwohl es auch sein kann das mich das andere "Häschen" gezwungen hat sie einzustellen). Unklar.

Hoffe eure Augen erfreuen diese feinen visuellen Neuerungen...

Montag, 29. März 2010

Wonderwall - It´s a great movie not a sad lovesong!



Ja, dieser Film hat an meinem letzten Geburtstag den Weg in meine persönliche Lieblingsfilmliste gefunden.

Und ja, die weibliche Hauptdarstellerin ist die selbe Dame, die sich im Jahr 1969 mit dem Titel "Je T'aime Moi Non Plus" an der Seite von Serge Gainsbourg einen Skandal erstöhnte. Jane Birkin rocks!

Sonntag, 28. März 2010

Ich möchte diese romantische Pflanztasse nicht kaufen.

Mein werbelastiger und daher kostenfreier E Mail Provider belästigte mich erneut mit eindeutig nicht auf mich zugeschnittenen Produktinformationen.

Ein Bild mit einer Tasse, aus der pinke Blumen hängen irritierte mich exakt 2 Sekunden zu lang. "Romantische Pflanztasse" - eines von vielen Produkten, das ich hiermit vorträglich aus meinen aktuellen und zukünftigen Wohnräumen verbanne.

Tassen kann man mit Kaffee, Tee und anderen Heiß- und Kaltgetränken füllen. Wenn man mal wieder nicht zum Abwaschen gekommen ist, dann kann man sie auch als Ersatz für Suppenteller oder Müslischalen einsetzen. Aber Blumen haben in Tassen nichts zu suchen. Erst recht nicht in extra für diesen Zweck produzierten Tassen. Das ist bestimmt vieles, aber romantisch ist es nicht.

Immer wieder erschreckend was im Namen der Romantik für Konsumschrott produziert wird.

Sound of Silence - Kritische Ansprache an die schweigsam rezipierende Masse

Es ist ein einziges dröhnendes Schweigen um mich her.
Die Stille ist mittlerweile so undurchdringlich, dass man denken könnte man sei im Weltraum in einer Einpersonenrettungskapsel ausgesetzt worden.
Ungeliebtes angeschwiegenes Endprodukt einer hirntoten Zivilisation.
Das ist eindeutig die grausamste Form geistiger Vereinsamung...

So genug geschockt.
Genug provoziert.
Genug genörgelt.
Ich hoffe dieses halbfiktive Statement führt dazu, dass sich mein schweigsamer Leserkreis outet und mit dem kommentieren beginnt...dann würde dieser Blog nämlich endlich interaktiv.

Es wäre in diesem Fall evtl. von Vorteil, wenn es hier
einen "Gefällt mir" / "Gefällt mir nicht" - Button gäbe...

Freue mich auf eure Meinung.

Freitag, 26. März 2010

Spiel deine Rolle! Mit Tanzwut zur Weltherrschaft in drei einfachen Schritten.

Caupona von Tanzwut - Das ist Musik, die sich ihren Weg von den Ohren direkt in deine Adern brennt. Eine akustische Defibrilation für den komatösen Krieger in dir.
Plötzlich glaubst du, dass wenn nur jemand käme und dir eine Lederrüstung und einen Bihänder gäbe, dann könnte die Welt und sämtliche auf ihr in Gefangenschaft der Rettung entgegenschmachtende Prinzessinnen dein sein (Bitte an dieser Stelle Geschlecht an persönliche Vorlieben angleichen).
Du blickst mit erhobenen Händen, die Weltherrscherpose unbewußt ausagierend, zum Vollmond auf, grinst dabei ungesund breit und Prostest dem Nichts mit einer Flasche Club Mate zu, die sich in diesem Augenblick wie ein Trinkhorn voller goldgelbem Met anfühlt.
Der vernachlässigte Rollenspieler in dir schreit nach seiner Heldengruppe:
"Oh, lasst mich doch Blut trinken oder dem Mythos anheimfallen.
Ich bringe auch meine eigenen Würfel mit, ok?"

Mittwoch, 24. März 2010

Technischer Defekt - Der pseudozivilisierte Teil der Realität ist kaputt

Eine zu starke emotionale Bindung an einen Laptop ist gewiss verwerflich.
Der nächste Schritt Richtung Fegefeuer wäre wohl eine sexuell konotierte Beziehung zu einem Cyborg.

Computer - die Haustiere von Heute.
Cyborgs - die Sexualpartner von Morgen.

Verkappter omnipräsenter Technikfetisch -
die Geschlechtskrankheit der Industrienationen...

Montag, 22. März 2010

Tocotronic - Musik, die ich vor neun Jahren hätte entdecken sollen

Der schönste Tag in meinem Leben war ein Donnerstag
Auf der Strasse auf dem Parkplatz, vor dem Supermarkt
An allen mir verhaßten Orten, an denen nie etwas passiert
In der komischen Passage, durch die niemand mehr flaniert
Überall, wo ich nie bin in dieser recht doch schönen Stadt
Überall, wo ich nie bin und niemand mich gesehen hat
Schaute ich mich um und ich war allein
Und völlig ohne Grund war ich glücklich es zu sein

Und ich wühlte mit der Hand
In meinen Taschen und ich fand
Einen Zettel auf dem stand:

Das ist der schönste Tag in meinem Leben
Schönste Tag in meinem Leben

Sonntag, 21. März 2010

Trakleskes zum UNESCO-Welttag der Poesie oder das Grauen in Versform

Nehmen wir diesen famosen Feiertag doch zum Anlass meinen Lieblingsdichter der Öffentlichkeit vorzustellen.

Was Projekt Gutenberg zu ihm sagt...
Georg Trakl wurde am 3.2.1887 als Sohn eines Eisenhändlers in Salzburg geboren. Während seines Pharmaziestudiums in Wien begann er Gedichte zu publizieren und schloß 1910 die akademische Ausbildung ab; anschließend lebte er in Innsbruck. Im 1. Weltkrieg diente Trakl als Sanitätsfähnrich. Zerbrochen am Leiden seiner Zeit, wählte er Anfang November 1914 im Lazarett von Krakau den Freitod durch eine Überdosis Kokain.

Was Wikipedia erwähnt...
Trakl litt zunehmend unter Angst und Depression. Zeitweise hatte er nahezu panische Angst vor fremden Menschen, wohl auch mitbedingt durch Alkohol- und Drogenkonsum lebte er in Zuständen zwischen Euphorie und Betäubung.

Was seine Gedichte über ihn sagen...


Ballade
Ein Narre schrieb drei Zeichen in Sand,
Eine bleiche Magd da vor ihm stand.
Laut sang, o sang das Meer.

Sie hielt einen Becher in der Hand,
Der schimmerte bis auf zum Rand,
Wie Blut so rot und schwer.

Kein Wort ward gesprochen – die Sonne schwand,
Da nahm der Narre aus ihrer Hand
Den Becher und trank ihn leer.

Da löschte sein Licht in ihrer Hand,
Der Wind verwehte drei Zeichen im Sand –
Laut sang, o sang das Meer.


Romanze zur Nacht

Einsamer unterm Stenenzelt
Geht durch die Mitternacht.
Der Knab aus Träumen wirr erwacht,
Sein Antlitz grau im Mond verfällt.

Die Närrin weint mit offnem Haar
Am Fenster, das vergittert starrt.
Im Teich vorbei auf süßer Fahrt
Ziehn Liebende sehr wunderbar.

Der Mörder lächelt bleich im Wein,
Die Kranken Todesgrausen packt.
Die Nonne betet wund und nackt
Vor des Heilands Kreuzespein.

Die Mutter leis' im Schlafe singt.
Sehr friedlich schaut zur Nacht das Kind
Mit Augen, die ganz wahrhaft sind.
Im Hurenhaus Gelächter klingt.

Beim Talglicht drunt' im Kellerloch
Der Tote malt mit weißer Hand
Ein grinsend Schweigen an die Wand.
Der Schläfer flüstert immer noch.

Was ich sage...
...verstörend schöne expressionistische Lyrik.
...der beste Beweis, dass Poesie Emotionen transportieren kann.

...mir gefällts.

Donnerstag, 18. März 2010

Kompetenzabgestimmte Telefonanfragen oder denn die Reiter reisen schnell

Gestern Abend riss mich unangenehmes Mobiltelefonbrummen aus erholsamem Halbschlaf.
Es war ein Freund, der mich anrief um mir eine Frage zu stellen, die in diesem Moment an seinem Standort Gesprächsthema war, aber von keinem der Anwesenden vollständig beantwortet werden konnte. Er stellte die Frage und mein noch schlafumnebeltes Hirn fand unerwartet schnell die Antwort. Er war erfreut (die richtige Person angerufen zu haben).
Im eigenen sozialen Umfeld als Telefonjoker wahrgenommen zu werden ist ja grundsätzlich schmeichelhaft...wäre die Frage andrer Art gewesen.

"Wie heißen nochmal die vier Reiter der Apokalypse?"
...Tod, Krieg, Hunger und Pest.

Ich sollte mir wirklich langsam weiblichere Interessengebiete zulegen.
Obwohl...die Offenbarung des Johannes ist echt lesenswert.

Mittwoch, 17. März 2010

Busimpressionen - Knaben, die an Haaren zupfen

Nirgends lassen sich Menschen bei ihrer alltäglichen Daseinsgestaltung so famos beobachten, wie im Bus. Man müsste öfter Bus fahren, um dieses Hobby zu kultivieren.

Knaben (mit über das wohlfrisierte Haupt gestülpten MP3-Player Lauschmuscheln), die sich konstant und scheinbar unbewusst ihre blondierten Strähnen ins Gesicht zupfen
(Ja, richtig gelesen...nicht etwa aus dem Gesicht streichen der besseren Sicht halber, sondern hineinzupfen zur Physiognomieverschleierung). So macht das die heutige von ihrer gerade erwachenden Potenz leicht verunsicherte maskuline Jugend wohl.
Wirkt das auf die gleichaltrigen Weibchen anziehend?
So wie in meinen längst verflogenen Jugendtagen lasziv lockenzwirbelnde Damen eine gewisse subtile Erotik verströhmten.
Unklar!

Ist Lockenzwirbeln immer noch sexy (oder längst out)?
Wirkt ein vom Headbangen leicht angeschwitzter Metal-Fan (in Zeiten geschlechtlicher Gleichberechtigung) beim lockenzwirbeln auch sexy? Oder ist das ein der Damenwelt vorbehaltenes Softpornonischchen?

Würde die Lektüre der aktuellen nach einem Beifall ausdrückenden Zuruf benannten Jugendzeitung meine Fragen beantworten?
Und falls ja, möchte ich das wirklich wissen?

Samstag, 13. März 2010

Ent-heimlichte Leidenschaften Teil 2: Feiertage festlegen

Man nehme sich zu Beginn eines Jahres seinen Taschenkalender und einen farbigen Kugelschreiber (ich rate zu Schleimgrün oder einem maskulinen Lila).

Als nächstes recherchiere man ein paar interessante Feiertage...(Wikipedia hat da ein paar schöne Listen).

Einige Beispiele:
23.4.: Welttag des Buches und Tag des deutschen Bieres
21.6.: Tag des Schlafes
13.8.: Weltlinkshändertag
5.9.: Deutscher Kopfschmerztag

Man kann sich natürlich auch Nationalfeiertage von Ländern notieren, in denen man lieber leben würde.

Und abschließend der eigentliche Grund für diesen Eintrag.
Das notieren von Geburts- und Todestagen verehrter Persönlichkeiten.

Am 15.3.1937 starb H. P. Lovecraft.
Er gilt als einer der weltweit einflussreichsten Autoren im Bereich der phantastischen und anspruchsvollen Horror-Literatur....sagt Wikipedia und ich stimme mit Nachdruck zu.

Freitag, 12. März 2010

Ein "Vormieter" namens Dracula - Mein Traumhaus

Träumt nicht jedes Mädchen von einem eigenen Schloß...
Na, wo ist der dunkle Prinz, der mir diesen Traum erfüllt? ;)


Mittwoch, 10. März 2010

Ent-heimlichte Leidenschaften Teil 1: Trinklieder

Ja, ich bin ein Freund des klassischen Drinking Songs, auch im nüchternen Zustand.
Ich bin auch ein Freund der Kunst des Lieder um- und weiterdichtens...also gibts jetzt Beispiele für um/weitergedichtete Trinklieder:

1.) "Wein, Weib und Gesang" singt sich genau so gut als "Met, Mann und Gesang".

2.) Eine weitere Strophe für "Heute trinken wir..."

Heute trinken wir Kaffee.
Das schwarze Gold schenket ein.
Den Sud der Bohne.
Es geht nicht mehr ohne.

Wem´s gefällt, der möge es lauthals in die Welt grölen. Egal ob er sich im Rausche oder in aufgeputscher Kaffeelaune befindet.

Das Grauen wird wahr - Scheinbar werde auch ich erwachsen.

Die Erkenntnis traf mich unerwartet und löste eine mittelschwere Panikattacke aus, die nach sofortiger Beruhigung von Außen schrie. Zum Glück verfüge ich über eindeutig erwachsene Freunde mit Internetanschluss. Eindeutig erwachsen ist eine Person mit einem stressigem Job, der keineswegs mit einem Praktikum verwechselt werden kann. Dieser eindeutig erwachsene Freund ist zudem verlobt, was noch erwachsener macht.
Er bewies heldenhafte Kompetenz im "Jungfrau in eingebildeten Nöten" beruhigen.
Darum wird er an dieser Stelle zur Würdigung zitiert:

"Ich denke, auch als "Erwachsener" muss man etwas "Kindhaftigkeit" behalten.
Ich denke auch, dass Erwachsen sein heißt, für ein Leben die Verantwortung zu übernehmen und sei´s das Eigene (oder das eines lieben Menschen)."

Das hat mich irgendwie beruhigt und ich war wieder in der Lage den Grund der Panik zu analysieren...was war also passiert?

1.)Ich musste feststellen, dass ich bereits den dritten Tag mit Telefonkonferenzen verbringe, die man mit einiger Berechtigung ernsthaft und arbeitsintensiv nennen kann.

2.)Das Ende meines Studiums ist in Sichtweite gerückt. Und plötzlich verfüge ich über ziemliche deutliche Zukunftsvorstellungen (so mit Berufswunsch und erreichbaren Zwischenstationen).

3.)Ich bekomme echte Arbeitsaufträge per Mail und freu mich auch noch drüber.

...ich könnte das noch fortsetzen, aber drei ist ne so schöne Zahl, also bleibts bei drei Gründen. Beunruhigt bin ich immer noch und ich werde daher weiter leugnen, dass ich erwachsen werden könnte. Ich bin also ab jetzt eine Art Petra Pan, obwohl ich sowohl die literarische Figur als auch den Namen Petra scheußlich finde.

Dienstag, 9. März 2010

Das perfekte Diner - aus Joris-Karl Huysmans "Gegen den Strich" (1884)

Erneut unternehme ich den Versuch das prägendste Werk des Symbolismus zu lesen. Ein Unterfangen an dem ich bereits ca 3mal gescheitert bin.

Es ist ein Werk voller anregender Einrichtungstipps und extravaganter Ideen zur Ausgestaltung festlicher Anlässe.
Seht selbst:

"Dann gab er den Literaten oft großartige Diners, unter anderm ein Trauerdiner nach dem Muster des achtzehnten Jahrhunderts, um ein ganz unbedeutendes kleines Mißgeschick, das ihm zugestoßen war, klassisch zu feiern.
Der Eßsaal war ganz schwarz ausgeschlagen. Er führte nach dem völlig umgestalteten Garten hinaus, dessen Alleen zu diesem Zweck mit feinem Kohlenstaub bestreut waren; das kleine mit Basaltstein umrandete Wasserbecken war mit schwarzer Tinte gefüllt, die Gebüsche bildeten Fichten und Zypressen. Die Mahlzeit wurde auf einem schwarzen Tischtuch serviert, auf dessen Mitte sich Blumenkörbe, mit Veilchen und Skabiosen gefüllt, befanden. In hohen Kandelabern brannten grünliche Flammen, und Wachskerzen in Armleuchtern erhellten den Saal. Ein unsichtbares Orchester spielte Trauermärsche, und die Gäste wurden von nackten Negerinnen, bekleidet mit Pantoffeln und kleinen Strümpfen aus Silbergewebe, die mit glänzenden Kügelchen besät waren, bedient.
Man aß von Tellern mit schwarzem Rande: Schildkrötensuppe, russisches Schwarzbrot, reife türkische Oliven, Kaviar, Seebarben (ein im Süden von Frankreich sehr beliebtes Gericht), Wildbret in schwarzer Sauce, so schwarz als wärs Lakritzensaft und Stiefelwichse, Trüffelpüree, Schokoladenpudding, dem dann ganz dunkle Blutpfirsiche, blauschwarze Trauben, Maulbeeren und schwarze Kirschen folgten. Man trank aus dunkeln Gläsern die Weine von Limagne und Roussillon, von Tenedos, Val de Peñas und Porto und labte sich schließlich nach dem Kaffe mit Nußschnaps, Kwas, Porter und Stout.
"Diner anläßlich einer vorübergehend erloschenen Männlichkeit" hatte auf den Einladungskarten gestanden, die wie Todesanzeigen gehalten waren."

Freitag, 5. März 2010

Wenn das mit dem Master nicht klappt, werde ich Glückskekslektor oder warum die BVG-Stempelautomaten meine Gedanken lesen.

Zu Beginn meines Studiums (lang lang ists her) traf ich eine junge Dame, die mich mit ihrem Notfallplan vertraut machte. Dieser machte bleibenden Eindruck auf mich, was zur Folge hatte, dass auch ich mit den Jahren eine Reihe von Notfallplänen entwickelte.

Sie sagte "Wenn das mit der Studium nicht klappt, dann werde ich Straßenmusikerin."

Da es mir jedoch an dem nötigen musikalischen Talent mangelt, taugte dieser Ansatz nicht für mich. So entwickelte ich alternative Notfallpläne (u.a. "...dann werde ich Guru (lebe in einer Höhle, gebe tiefsinnige Ratschläge und lasse mich von den Hilfesuchenden durchfüttern)), die mit meinen Kompetenzen eher zu harmonieren schienen.
Und seitdem habe ich stets eine Antwort auf die mir überproportional häufig gestellten Fragen "Und was machst du, wenn du mit der Uni fertig bist?"/ "Was wird man damit?". Was mich sehr erfreut, weil ich diese Fragen und somit auch die Fragenden, aus denen sie hervorquollen verachte.

Seit gestern Abend existiert nun ein neuer Notfallplan, dem diesem Eintrag 50Prozent seines Titels verdankt. Zu später Stunde entstand das Bedürfnis nach Kauf, Konsum und Lektüre eines Glückskekses (wer mich kennt kennt das). Da ein 24 Stunden Asia Shop fern gute Gesellschaft jedoch nah war machten wir uns Gedanken über dieses in schriftlicher Form viel zu selten gepriesene Produkt. Es wurden Sprüche gedichtet und Vermutungen über die Autorschaft der kleinen weißen Zettel angestellt. Und nun weiß ich
"Wenn das mit dem Master nicht klappt, werde ich Glückskekslektor."

Hier ein kurzer Bericht über die Entstehung des Glückskekses:
http://abcnews.go.com/video/playerIndex?id=5597602

Und die digitale alternative zum realen Schiksalsgebäck:
http://www.dein-glueckskeks.de/glueckskeks.php

Auf dem Heimweg verstummte das Gespräch nicht etwa sondern tauchte in die untiefen des ganz alltäglichen Wahnsinns ab, was in einem Gespräch über BVG-Stempelautomaten gipfelte, dass ich hier kurz zusammenfassen möchte.
Diese säulenförmigen Maschinen zur Entwertung von Nahverkehrsfahrscheinen scheint seit den Jugendtage der Anwesenden weder Funktion, Design noch Akkustik weiterentwickelt zu haben, was in Zeiten rasenden Fortschritts durchaus verdächtig wirken sollte - aber nicht tut. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Inneren dieser unscheinbaren Apperaturen schon seit langen hochentwickelte Minicomputer ihren Dienst tun und das die Retrooptik und das beruhigende Klicken beim Umstellen der Zeitangabe nur beibehalten wurden, um die naive Bevölkerung über den wahren Sinn dieser Geräte hinwegzutäuschen, ist hoch.
Doch wozu dienen sie dann die BVG-Stempelautomaten?
Sie lesen möglicherweise unsere Gedanken!

Eine gute Nacht voller guter Gespräche.
Dank an alle Beteiligten.