Freitag, 9. Dezember 2011

Bilderbuchverfilmung



"Die wahren Leser, jene, die man früher mal Romanenköpfe nannte, sie hassen Literaturverfilmungen. Weil Bücher, weil Romanfiguren in der geisterhaften weiten Welt der Leserfantasien nun mal größer, schöner oder schrecklicher wirken als in der konkreten, verkürzten Allzumenschlichkeit von Schauspielern. Wahre Leser also hassen und verachten Literaturfilme - und rennen trotzdem immer wieder hinein." (Peter von Becker)

Man würde denken, dass man bei einer Bilderbuchverfilmung die ursprüngliche Leser- oder Betrachterschaft nicht so leicht enttäuschen kann. Die Geschichten sind kurz, weshalb starke Kürzungen kaum zum Kritikpunkt werden können. Die Bilder sind bereits vorhanden, weshalb das Argument "den/das hab ich mir immer ganz anders vorgestellt" (bei Übernahme des ursprünglichen Zeichenstils) auch wegfallen dürfte.
Und trotzdem konnte mich die Verfilmung von "Ente, Tod und Tulpe" von Wolf Erlbruch nicht vollständig überzeugen. Denn bereits der Schritt unbewegte in bewegte Bilder umzuwandeln und mit Stimmen zu bestücken distanziert den Film deutlich von der ursprünglichen Leser- oder Betrachterfantasie. Und das führt meist zu Enttäuschung.

Da das Bilderbuch kaum meiner gesamten Leserschaft bekannt sein dürfte, nutze ich nun diesen doch recht ansprechenden Kurzfilm um sie zur Lektüre und Betrachtung zu motivieren. Denn Wolf Erlbruch verdient Horden von Lesern und Betrachtern.

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