Mittwoch, 9. November 2011
Flaschenpost
14. Februar 1873: „Nachmittag wurde Flaschenpost ausgesendet, und zwar nach Norden, Süden, Osten und Westen. Die Post wurde in Flaschen gegeben, die Flaschen verkorkt und versiegelt und so die Flaschen dem Eis übergeben. Die Flaschen enthielten Nachrichten von unserer Expedition und sollen von uns Kunde geben, für den Fall, daß wir zugrunde gehen sollten und kein Mensch mehr was sieht von uns allen Vierundzwanzig.
Johann Haller [Erster Jäger, Heiler und Hundetreiber der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition 1872-1874]
[…]
Achtundvierzig Jahre wird es dauern, bis ein norwegischer Robbenschläger die erste der […] Flaschen an der Westküste von Nowaja Semlja finden wird; die in dem Dokument angegebenen Adressaten – die Marinesektion Wien und die kaiserlich-königlichen Konsulate – werden zu dieser Zeit bereits verschwunden sein, die Monarchie aufgelöst und die Expeditionskommandanten längst tot.“ (Christoph Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis)
(Bild: Serie "Nordpolexpedition von Graf Wilczek" Le Tegetthoff entouré de glaces prés les iles a la nouvelle zemble Phot. Wilhelm Burger um 1872; Bildquelle: courios.at/norpolexpedition.htm)
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