Montag, 4. April 2011
Andreas Eschbach - Die Haarteppichknüpfer
"Knoten um Knoten, tagein, tagaus, ein Leben lang, immer die gleichen Handbewegungen, immer die gleichen Knoten in das feine Haar schlingend, so fein und winzig, daß die Finger zittrig wurden mit der Zeit und die Augen schwach von der Anstrengung des Sehens - und die Fortschritte waren kaum zu merken; wenn er gut vorankam, entstand in einem Tag ein neues Stück seines Teppichs, das vielleicht so groß war wie sein Fingernagel. So hockte er an dem knarrenden Knüpfrahmen, an dem schon sein Vater gesessen war und vor ihm dessen Vater, in der gleichen gebeugten Haltung, die alte, halbblinde Vergrößerungslinse vor den Augen, die Arme auf das abgewetzte Brustbrett gestützt und nur mit den Fingerspitzen die Knotennadel führend."
(das erste Kapitel/die ursprüngliche Kurzgeschichte kann man hier lesen:
http://andreaseschbach.de/werke/romane/htk/page47/page47.html)
Das Herstellen von Haarteppichen ist eine alte Tradition. Die Haarteppichknüpfer sitzen ihr Leben lang an ihren Knüpfrahmen, so wie es schon ihre Väter taten und so, wie es auch ihre Söhne tun werden. Die filigranen Arbeiten, aus den Haaren ihrer Frauen, sind für den Palast des Gottkaisers bestimmt, der auf einem fernen Planeten residiert – glauben die Haarteppichknüpfer.
Ich bin mittlerweile auf Seite 116 von 319 Seiten und bin begeistert. Schlimm ist, dass viele das Buch wegen des abstoßenden Covers erst gar nicht in die Hand nehmen werden. Also bitte nicht abschrecken lassen.
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