Samstag, 31. Dezember 2011

Silvester-Lektüre


"An diesem letzten Nachmittag des Jahres war es schon ungewöhnlich früh stockdunkel geworden..."

Sonntag, 18. Dezember 2011

4. Advent

Jetzt hatten sie in Katthult viel zu tun, denn dort wurde Weihnachten gründlich vorbereitet. Zuerst die große Weihnachtswäsche. Lina und Krösa-Maja knieten auf dem eiskalten Steg am Katthultbach und spülten Wäsche. Lina weinte und hauchte auf ihre Finger, weil sie vor Frost schmerzten. Das große Weihnachtsschwein wurde geschlachtet, und nun, sagte Lina, hatte man selbst kaum noch Platz in der Küche, zwischen all den Fleischwürsten, den Klößen, den Bratwürsten und Leberwürsten, die sich neben Schinken und Sülze und gepökelten Schweinsrippen und ich weiß nicht was noch allem drängten. Dünnbier gehörte auch dazu, wenn Weihnachten war. Das hatte Michels Mama in dem großen Holzbottich im Brauhaus gebraut. Gebacken wurde, daß einem schwindlig werden konnte: Sirupbrot, feines Roggenbrot und Safranbrot und Weizenbrot und Pfefferkuchen und besonders leckere kleine Brezeln und Sahnebaisers, bunte Kekse und Spritzgebäck, ja, aufzählen kann man nicht alles. Kerzen mußte man selbstverständlich auch haben. Michels Mama und Lina brachten fast eine ganze Nacht damit zu, Kerzen zu ziehen, große Kerzen und kleine Kerzen und Baumkerzen, denn nun sollte hier wirklich Weihnachten werden. Alfred und Michel spannten Lukas vor den Holzschlitten und fuhren in den Wald, um einen Weihnachtsbaum zu schlagen, und Michels Papa ging in die Scheune und kramte einige Hafergarben hervor, die er für die Spatzen aufbewahrt hatte. „ Es ist natürlich eine wahnsinnige Verschwendung“, sagte er, „aber wenn Weihnachten ist, sollen es die Spatzen auch einmal gut haben.“ (Astrid Lindgren – Michel muss mehr Männchen machen)


(Bildquelle: mymodernmet.com)

Sonntag, 11. Dezember 2011

3. Advent


Weihnachten ist nur noch einen Liter Milch entfernt.

Freitag, 9. Dezember 2011

Bilderbuchverfilmung



"Die wahren Leser, jene, die man früher mal Romanenköpfe nannte, sie hassen Literaturverfilmungen. Weil Bücher, weil Romanfiguren in der geisterhaften weiten Welt der Leserfantasien nun mal größer, schöner oder schrecklicher wirken als in der konkreten, verkürzten Allzumenschlichkeit von Schauspielern. Wahre Leser also hassen und verachten Literaturfilme - und rennen trotzdem immer wieder hinein." (Peter von Becker)

Man würde denken, dass man bei einer Bilderbuchverfilmung die ursprüngliche Leser- oder Betrachterschaft nicht so leicht enttäuschen kann. Die Geschichten sind kurz, weshalb starke Kürzungen kaum zum Kritikpunkt werden können. Die Bilder sind bereits vorhanden, weshalb das Argument "den/das hab ich mir immer ganz anders vorgestellt" (bei Übernahme des ursprünglichen Zeichenstils) auch wegfallen dürfte.
Und trotzdem konnte mich die Verfilmung von "Ente, Tod und Tulpe" von Wolf Erlbruch nicht vollständig überzeugen. Denn bereits der Schritt unbewegte in bewegte Bilder umzuwandeln und mit Stimmen zu bestücken distanziert den Film deutlich von der ursprünglichen Leser- oder Betrachterfantasie. Und das führt meist zu Enttäuschung.

Da das Bilderbuch kaum meiner gesamten Leserschaft bekannt sein dürfte, nutze ich nun diesen doch recht ansprechenden Kurzfilm um sie zur Lektüre und Betrachtung zu motivieren. Denn Wolf Erlbruch verdient Horden von Lesern und Betrachtern.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Was vom Lesen bleibt

„Literatur […] realisiert sich erst im Kopf des Lesers, durch die Imagination ihrer Stimmen, Töne, Rhythmen, Atembögen und Pausen, ihrer Figuren, Stimmungen, Handlungen und Orte, Farben, Schatten und Tönungen. Man muss sie in sich nachsprechen, nachschreiben, nachdenken. Man muss sie aus sich auftauchen lassen, sie noch einmal für sich formulieren. Was vom Lesen bleibt, das sind individuelle Erinnerungen an konkrete Einzelheiten, Tonlagen, Halbsätze, Verszeilen,Ereignisse, abstrakte Schemen, nicht mehr." (Heike Gfrereis: Nichts als schmutzige Finger. Soll man Literatur ausstellen?)

(Bild:Norman Rockwell - Boy Reading an Adventure Story)

Montag, 5. Dezember 2011

Check us out!






(Madison Public Library campaign by Dave Olson)

Sonntag, 4. Dezember 2011

2. Advent

"Die Winter im Norden sind eine Heimsuchung, eine Strafe, eine Plage. Die Luft ist zäh vor Kälte und macht die Gesichter welk, die Augen tränen, die Nasen fließen und die Haut zerspringt. Die Erde ist dort wie blinkendes Glas und der Wind wie stechende Wespen. Wen es in den Norden verschlägt, der sehnt sich vor schmerzhafter Kälte danach, ins Höllenfeuer einzugehen." (Quazwini, Zwölftes Jahrhundert)

(Bildquelle: unikatissima.de)

Freitag, 2. Dezember 2011

Zum Verrücktwerden schön

„Der Himmel war aus Zitrone mit Himbeerwasser, es war zum Verrücktwerden. […] Schön war das hier, und man konnte sich auf die Erde setzen und sich vor Freude ins Hemd weinen.“ (Janosch – Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm)

(Bild: Heinrich Kühn (ca. 1910)- Miss Mary and Edeltrude at the Hill Crest)

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Vorweihnachtliche Gedenkminuten


Heute früh erfuhr ich auf Zeit-Online, dass der tschechische Zeichner Zdenek Miler, Erfinder des kleinen Maulwurfs, verstorben ist. Heute Nachmittag gibt es deshalb einige voweihnachtliche Gedenkminuten in Filmform.

"Die Idee zu der Figur kam Miler 1956 bei einem Silvesterspaziergang nahe seiner Geburtsstadt Kladno, als er über einen Maulwurfshügel stolperte. Der erste Zeichentrickfilm mit dem stummen Gesellen mit den großen Augen und der roten Nase erschien 1957 und gewann beim Filmfestival in Venedig einen Silbernen Löwen."

(Quelle: http://www.zeit.de/kultur/2011-11/zeichner-miller-maulwurf)